Vom Burnout des Journalismus zu Lichtblicken

Kann der Regionaljournalismus mehr bieten als Sparrunden und Polizeimeldungen und zum «Sensemaker» werden?

Vom Burnout des Journalismus zu Lichtblicken

Kann der Regionaljournalismus mehr bieten als Sparrunden und Polizeimeldungen und zum «Sensemaker» werden?

Was bedeutet mir diese Geschichte?

Ein Jahr nachdem ich und Aran Steffen in den Regionaljournalismus gestartet sind, haben sich neben Elan auch Zweifel an unserer Arbeit breit gemacht.

Denn es war ein Jahr, in dem Medienhäuser Hunderte Angestellte in der Schweiz entliessen. Und so merkten wir schnell, was es bedeutet, wenn Medienunternehmen Quantität vor Qualität stellen – eine Taktik, die angesichts sinkender Abonnements offenbar nicht erfolgreich ist.

Nach meiner Leserumfrage in der Nid-, Obwaldner und Urner Zeitung, haben wir nun mit Schweizer Medienexperten über Publikumsnähe gesprochen – und waren danach wieder mehr denn je überzeugt: Guter Regionaljournalismus hat Zukunft – wenn Journalisten auf sich selbst vertrauen und auf Qualität setzen.

In einer Folge des Podcasts deadline. vom MAZ (Institut für Journalismus und Kommunikation) sprechen wir mit Dennis Bühler (Republik) und Simon Jacoby (tsüri.ch) über das Spannungsfeld Qualität vs. Quantität im Journalismus – und über mögliche Wege aus der Krise.

Dennis Bühler bringt es auf den Punkt: Medien müssen heute «vom Gatekeeper zum Sensemaker» werden – nicht einfach nur als Sprachrohr Medienkonferenzen nachlaufen, sondern dem Publikum auch einen Mehrwert bieten. Wir haben uns gefragt: Kann das auch der Regionaljournalismus oder können das nur Magazine wie die «Republik»?

Lebendige Berichterstattung dank Community Management

Simon Jacoby, Chefredaktor von tsüri.ch, beweist mit seiner Online-Plattform, dass es geht, und meint im Gespräch: «Community Management ist mega zentral», einerseits weil es so nah am Zielpublikum berichtet, andererseits weil es mit Veranstaltungen die finanzielle Grundlage für ihr Medium bildet.

Bleibt die Frage: Kann das auch in ländlicheren Regionen funktionieren? Und: Kennen wir unser Zielpublikum wirklich?